Narben an Taschenleder
Als Narben bezeichnet man die natürliche Oberfläche des Leders bzw. der Haut. Das Narbenbild variiert von Tierart zu Tierart und wird geprägt durch die Poren, d.h. kleine Kanäle, die Haare oder Schweiß- und Fettdrüsen an der Oberfläche hinterlassen. So haben alle Tierarten – Rinder, Schafe, Pferde oder Schweine, insbesondere aber auch exotische Tiere – unterschiedliche Narbenbilder.
Für Ledertaschen werden überwiegend Häute von Rindern oder Kälbern eingesetzt, deren Oberfläche eine linienförmige Struktur zeigen.
Die Partien einer Haut können ein sehr unterschiedliches Narbenbild haben. So hat der Halsbereich in der Regel Falten, und Flanken haben einen gröberen Narben als der Rücken. Häute von Tieren, die in Südamerika oder anderen Zuchtgebieten in freier Wildbahn leben, weisen oft Schäden durch Insektenstiche oder Verletzungen durch Dornhecken u.a. auf.
Diese Fehler und Unregelmäßigkeiten können durch Prägen mit Platten oder Walzen sowie durch eine Einfärbung mit Pigmentfarben verdeckt werden. Für hochwertige Ledertaschen werden in der Regel nur anilingefärbte Leder eingesetzt, die das natürliche Bild der Haut erkennen lassen und daher eine relativ gleichmäßige fehlerfreie Oberfläche aufweisen müssen. Diese Qualität weisen nur Rinder auf, die in Gegenden mit gemäßigtem Klima in kontrollierter Zuchthaltung leben. Einige Taschenhersteller nutzen die besondere Struktur des Narbenbildes im Halsbereich, da das sich nach der Färbung ergebende Wechselspiel zwischen dunkleren und helleren Brauntönen eine reizvolle vom Endverbraucher als positiv empfundene natürliche Optik ergibt.
Glatte und geprägte Ledernarben
