Croupon als Kern einer Lederhaut
Als Croupon wird der Kernbereich einer Haut ohne Hals und Flanken bezeichnet. Zwischen der Festigkeit des Fasergefüges und der Struktur der Oberfläche einer Haut bestehen erhebliche Unterschiede. Im Bereich des Kerns ist das Fasergefüge fester, während die Struktur im Bereich der Flanken und des Halses loser ist. Durch das sogenannte Crouponieren kann der Kernbereich vor der Gerbung von den übrigen Teilen der Haut abgetrennt und dann in höherwertigen Gerbverfahren zu einem Leder verarbeitet werden, das eine besonders hohe Zugfestigkeit aufweist, wie sie z.B. für Riemen gewünscht wird. Die Seiten oder Flanken werden dann in weniger aufwendigen Verfahren zu Ledern verarbeitet, an deren Festigkeit geringere Ansprüche gestellt werden. Während Leder aus dem Kernbereich in einer Stärke von 2–3 mm weiterverarbeitet wird, werden Flanken z.B. zur späteren Herstellung von Kleinlederwaren in wesentlich geringerer Stärke gegerbt und zugerichtet.
Für die Herstellung von Taschen wird Leder in der Regel in Form von Hälften geliefert, da ganze Häute aufgrund ihrer Größe schwerer zu handhaben sind und die Unterschiede der Festigkeit zwischen den Partien einer Haut eine untergeordnete Rolle spielen. Für Taschen können in der Regel alle Bereiche mit Ausnahme losnarbiger Flächen in den Flämen genutzt werden. Beim Zuschneiden einer Ledertasche muss dann auf die Unterschiede in dem Narbenbild der Lederoberfläche geachtet werden, die im Kernbereich gleichmäßiger als in den Flanken ist.
Croupon und Einteilung der Hautabschnitte