Nähte von Ledertaschen
Die Teile einer Ledertasche werden in der Regel durch Nähen miteinander verbunden. Vor Erfindung der Nähmaschine im 19. Jahrhundert wurden die Nähte von Hand ausgeführt. Eine Handnaht wird heute nur noch in seltenen Fällen eingesetzt, da sie sehr zeitaufwendig ist und die Herstellung eines gleichmäßigen Nahtbildes große Übung verlangt.
Für Ledertaschen eingesetzte Garne bestehen aus Polyamid oder Polyester und besitzen eine sehr hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit. Dicke und Stärke hängen von der Größe der Tasche und der zu erwartenden Belastung ab. So werden für Damentaschen dünnere Fäden eingesetzt, während für das Einnähen eines Reißverschlusskoffers ein wesentlich stärkeres Nähgarn eingesetzt wird.
Dem zu vernähenden Material und der Stärke des Nähgarns müssen auch die Nadeln entsprechen. Zum Nähen von Teilen aus Leder werden Nadeln mit zwei Spitzen verwendet, die das Leder durchstechen und eine gleichmäßige Lage des vernähten Fadens gewährleisten. Beim Vernähen von Futterstoffen werden runde Nadeln eingesetzt, die zwischen den Fäden durchgleiten, um ein Ausreißen des Futters zu vermeiden. Nähte werden am Ende verriegelt, indem zwei oder drei Stiche rückwärts genäht werden. Da Nähte sich an besonders beanspruchten Stellen lockern können, werden bei Griffbefestigungen oder am oberen Ende eines Seitenbodens zusätzlich Nieten angebracht. Nähte können auch eine reine dekorative Funktion haben, zum Beispiel als Steppnähte auf einer Umhängetasche oder durch die Wahl einer Farbe, die mit der Farbe des Leders in Kontrast steht.
Nähen einer Ledertasche
