Lederarten entdecken
Leder ist ein Material, das aus Tierhäuten durch Gerben unter Erhaltung der gewachsenen Fasern in ihrer natürlichen Verflechtung hergestellt wird. Das Fasergefüge ist Grundlage für die hohe Reiß- und Zugfestigkeit. Je nach tierischer Herkunft, Gerbart und Zurichtung ist die Haut nach der Gerbung mehr oder weniger dehnbar und weich. Dies Eigenschaften sind die Basis für die lange Nutzungsmöglichkeit von Ledertaschen.
Nur wenige exotische Tierarten werden ihrer Häute wegen gezüchtet. Meist sind Häute Abfallprodukte der Fleischindustrie, die entsorgt werden müssten, würden sie nicht durch Gerben zu einem hochwertigen Werkstoff verarbeitet. Dieser Umstand und die Langlebigkeit sind wesentliche Aspekte der Nachhaltigkeit von Handtaschen, Aktenmappen, Rucksäcken oder Accessoires aus Leder.
Lederarten können nach Art der Verwendung, der Art der Gerbung oder der Tierart eingeteilt werden. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick, wobei die Verwendung für Taschen und Lederwaren im Vordergrund steht.
Die Bezeichnung der Lederarten erfolgt in den Kategorien:
Bei der Entwicklung unserer Ledertaschen und Kleinlederwaren achten wir besonders auf die Nachhaltigkeit bei der Wahl der Materialien und während der Herstellung. Daher verwenden wir auch keine Häute von Tieren, die dem Artenschutz unterliegen. Die für unsere Leder verarbeiteten Tierhäute stammen von Rindern, die wegen des Fleischkonsums ohnehin gehalten werden. Die Häute sind zunächst einmal ein Abfallprodukt, aus dem durch die Gerbung ein hochwertiges Material entsteht.
Wichtiger Hinweis: Im folgenden Beitrag wird trotzdem der Vollständigkeit halber auch ein genereller Überblick über alle für die Herstellung von Taschen geeignete Ledersorten gegeben. Es werden auch Lederarten und Herstellungsverfahren beschrieben, die bei Corf Bags Ledertaschen keinen Einsatz finden.
Kennzeichnung von Leder nach seiner Verwendung
Die meisten Lederarten können für unterschiedliche Produkte verwendet werden. Hochwertige Leder können sowohl für Bekleidung als auch für Taschen oder Schuhe eingesetzt werden.
Die Bezeichnung von Lederarten nach Art der Verwendung erfolgt in folgenden Kategorien:
- Täschnerleder
- Bekleidungsleder
- Möbelleder
- Schuhleder
- Blankleder
Täschnerleder (für Ledertaschen)
Als Täschnerleder werden Leder aus Rinds- oder Kalbshäuten bezeichnet, die für Herren-, Damen-, Business- oder Reisetaschen eingesetzt werden. Die Qualität kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem, ob es sich um transparent gefärbte Anilinleder oder mit Pigmentfarben zugerichtete und geprägte Leder handelt. Für hochwertige Taschen werden Glattleder oder auch sogenanntes Boxcalf mit einer transparenten Anilinzurichtung gewählt, die die natürliche Optik des Leders erscheinen lässt. Häufig wird zudem auch Nappaleder eingesetzt, das aus den Häuten junger Rinder oder von Schafen hergestellt wird. Aber auch hier sind die Häute Nebenprodukte, die bei der Fleischerzeugung anfallen.
Die Zurichtung mit Anilinfarben lässt das Narbenbild der Haut erkennen
Gröbere elegante Struktur bei geprägtem Leder
Preiswerte Taschen werden aus Lederhäuten mit einer gröberen Struktur hergestellt. Durch Verwendung von Pigmentfarben lassen sich Unregelmäßigkeiten des natürlichen Narbens verdecken, die bei älteren Tieren oder Wildhäuten auftreten. So lässt sich z.B. auch Büffelleder für die Produktion von Taschen einsetzen. Mit Pigmentfarben lassen sich sehr unterschiedliche Effekte erzielen, z.B. auch der Used Look oder Antikleder. Zusätzlich kann ein gleichmäßigeres Bild erzielt werden, wenn die Narbenseite mit einem künstlichen Bild geprägt wird. Dies geschieht mit großen Pressen oder mit Walzmaschinen. Mit Prägungen lassen sich aber auch modische Effekte erzielen. Viele Taschenhersteller nutzen Prägungen mit einem Monogramm ihres Markenzeichens.
Die Oberfläche des Leders kann mit Pigmentfarben und Prägen verändert werden.
Für die Produktion billiger Taschen werden Leder eingesetzt, deren Oberfläche mit einer Folie kaschiert wird und deren Aussehen sich daher nicht von Kunstleder unterscheidet. Eine sehr große Ähnlichkeit mit der Optik echten Leders weist das sogenannte PU-Leder auf. Hierzu können auch Fleischspalte verwendet werden, auf die eine Folienbeschichtung aus Polyurethan aufgetragen wird. Dieses Verfahren wird bei Corf Bags Ledertaschen nicht eingesetzt.
Bekleidungsleder
Lederbekleidung, Lederjacken oder Mäntel aus Leder werden aus Lederhäuten hergestellt, die relativ dünn und weich sind. Hier spricht man auch von Nappaleder, für dessen Herstellung die Häute junger Rinder oder von Schafen eingesetzt werden. Bei der Zurichtung kommt es darauf an, sowohl eine hohe Geschmeidigkeit als auch eine gute Abriebfestigkeit zu erzielen. Der weiche, angenehme Griff des Leders wird dadurch erreicht, dass das fertige Leder "gemillt" oder "gewalkt" wird. Beim "Millen" wird das fertige Leder durch Bewegung in einem rotierenden Fass weicher gemacht.
Die Oberfläche von Bekleidungsleder soll wasserabweisend zugerichtet sein, um eine Reinigung zu erleichtern. Daher kommt für Bekleidungsleder in der Regel nur eine Semianilinzurichtung in Betracht. Die Nutzung von Leder zur Herstellung von Bekleidung ist sehr nachhaltig, da die bei der Fleischproduktion anfallenden Häute zu einem wertvollen Ausgangsmaterial verarbeitet und Bekleidungsstücke aus Leder in der Regel viele Jahre getragen werden.
Gute Bekleidungsleder müssen geschmeidig, wasserabweisend und abriebfest zugerichtet sein.
Für preiswertige Bekleidung werden auch Rauleder eingesetzt, bei denen allerdings die Pflege sehr viel schwieriger ist als bei einem Nappaleder, da sich z.B. Flecken nur schwer wieder entfernen lassen (siehe auch unten "Wildleder").
Jacken, Hosen oder Mäntel aus Leder werden in der Regel viele Jahre genutzt. Sie entsprechen daher der Forderung nach Nachhaltigkeit weitaus mehr als Kleidungsstücke aus synthetischen Fasern, die in der Regel nur weniger lang getragen werden und deren Entsorgung zu einer hohen Umweltbelastung mit Mikrofasern führt.
Möbelleder
Möbelleder weisen in der Regel größere Stärke auf als Täschner- oder Bekleidungsleder. Da die Stärke zwei bis drei Millimeter betragen kann, spricht man hier auch von Dickleder.
Möbelleder werden sowohl für die Bezüge in Automobilen als auch von Polstermöbeln eingesetzt. Der Komfort eines Ledersessels hängt von der Atmungsfähigkeit des Leders ab. Das Leder soll relativ weich sein und beim Berühren ein warmes, angenehmes Gefühl vermitteln. Gleichzeitig soll es aber auch möglichst unempfindlich und leicht zu pflegen sein. Daher kommt für die Zurichtung dieser Leder nur eine Kombination von Anilin- und Pigmentfarben in Frage, die Wasser auf der Oberfläche zunächst abperlen lässt und auch eine ausreichende Abriebfestigkeit gewährleistet. Wichtig ist auch, dass hell gefärbte Polstermöbel so zugerichtet werden, dass auch bei hellen Farben keine Ausbleichung stattfinden kann.
Möbelleder sollen Sitzkomfort gewähren, aber auch leicht zu pflegen sein.
Automobilleder müssen hohe Temperaturschwankungen aushalten, da im Inneren eines Autos je nach Jahreszeit und Region sehr hohe oder niedrige Temperaturen herrschen können. Die Eigenschaften von Polsterleder für die Automobilindustrie müssen strengen Prüfvorschriften genügen, z.B. auch hinsichtlich der Entflammbarkeit. Da die natürliche Atmungsaktivität des Leders durch die Zurichtung sehr eingeschränkt wird, werden Teile der Sitzbezüge oft leicht perforiert. Bei Möbel- und Autoledern ist die Möglichkeit der Lederpflege ein sehr wichtiger Aspekt. Da die Beanspruchung der Sitzfläche und der Seitenteile eines Sessels oder Autositzes sehr unterschiedlich sind, wird gerne auch Leder mit Kunstleder wie zum Beispiel Alcantara kombiniert. Alcantara besteht aus einem Faservlies aus Polyester und Polyurethan, hat eine dem Veloursleder ähnliche Optik und ist sehr leicht zu pflegen.
Schuhleder
Der größte Anteil von Leder wird für die Herstellung von Schuhen verbraucht. Dabei muss man zwischen drei Lederarten unterscheiden, die sehr unterschiedliche Funktionen und daher auch entsprechende Eigenschaften haben:
- Oberleder
- Futterleder und
- Sohlleder.
Schuhe haben die Aufgabe, den Fuß vor Verletzungen zu schützen und ihn zu wärmen. Ob man sich in einem Schuh wohl fühlt, hängt nicht nur von der Passform, sondern auch der Qualität des Leders ab. Das Oberleder muss daher so flexibel sein, dass es die Bewegung des Fußes beim Gehen nicht behindert. Es muss aber auch eine gewisse Festigkeit haben, die dem Fuß den notwendigen Halt gibt. Es soll eine gewisse Wasseraufnahmefähigkeit haben. Bei der Fertigung wird das Leder über einen Leisten gezogen. Hierzu ist eine entsprechende Dehnfähigkeit erforderlich, damit das Narbenbild nicht verlorengeht. Für Stiefel, die besonders warm sein sollen, wird auch Juchtenleder eingesetzt.
Hochwertige Schuhe und Stiefel werden auch mit Leder gefüttert oder haben innen eine Sohle aus einem weichen Futterleder. Dieses unterstützt die Wasseraufnahmefähigkeit und trägt wesentlich dazu bei, dass der Träger sich in seinem Schuh wohl fühlt.
Sohlleder ist im Gegensatz zu Oberleder relativ hart und weniger biegsam. Bei Sohlleder steht die Abriebfestigkeit im Vordergrund.
Blankleder
Blankleder sind relativ feste, 2-3 mm starke Rindleder mit einer glatten Oberfläche. Sie besitzen eine hohe Zugfestigkeit und werden daher gerne für Riemen und Reitsportartikel eingesetzt.
Pferdesattel aus Glattleder
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Blankleder auch für die Herstellung von Treibriemen in der Maschinenindustrie eingesetzt.
Kennzeichnung von Leder nach der Tierart
Für die Herstellung von Taschen werden überwiegend Rindleder und Kalbsleder eingesetzt. Der Anteil anderer Tierarten ist relativ gering und u.a. abhängig von der regionalen Tierhaltung.
Rindleder
Als Rindleder wird, das aus den Häuten von Kühen und Ochsen hergestellte Leder bezeichnet. Der Herstellungsprozess ist die so genannte Gerbung. Die Qualität in Deutschland gezüchteter Rinder ist im Allgemeinen sehr gut. Diese Häute lassen sich daher auch zu hochwertigen Ledern verarbeiten, die für die Herstellung von Taschen, Möbeln oder Sitzbezügen in der Automobilbranche eingesetzt werden können. Größte Häutelieferanten sind die Länder Mittel- und Südamerikas. In diesen Gebieten leben die Tiere meist frei in großen Herden. Ihre Qualität ist daher in der Regel weniger gleichmäßig, da ihnen in Trockenperioden nicht immer genügend Nahrung und Wasser zur Verfügung stehen.
Durch die Gerbung wird die Faserstruktur der Haut haltbar und widerstandsfähig gemacht. Dies geschieht durch Verwendung pflanzlicher, synthetischer oder mineralischer Gerbstoffe.
Durch die Zurichtung und Färbung wird lässt sich die Optik des Leders so variieren, dass sie jeder modischen Entwicklung entsprechen kann.
Farbauswahl fertiger Leder nach dem Färbungsprozess
Mehr über das Gerben von Leder können Sie in unserem Ledertaschen Ratgeber nachlesen.
Auch dem Thema Lederfarben und Oberflächen haben wir einen ausführlichen Ratgeberartikel gewidmet.
Kalbsleder
Kalbsleder ist das Leder weniger als ein Jahr alter Rinder. Da die Porenstruktur der Haut kleinerer Tiere identisch mit der Haut ausgewachsener Rinder ist, weist die Oberfläche eine sehr feine Struktur auf. Aufgrund seiner elastischen Eigenschaften eignet es sich sehr gut für die Fertigung von Lederhandschuhen oder Lederbekleidung. Aufgrund seines Preises wird Kalbsleder nur für sehr hochwertige Taschen eingesetzt.
Kalbsleder hat ein sehr feines Narbenbild und ist sehr weich.
Wildleder
Als Wildleder wird das Leder aus den Häuten von Hirschen, Rehen oder Elchen bezeichnet, d.h. nicht domestizierten Tieren.
In der Umgangssprache werden aber auch Rauleder als Wildleder bezeichnet, d.h. Leder mit einer aufgerauten bzw. abgeschliffenen Oberfläche. Handelt es sich um Leder mit einer geschliffenen Oberfläche spricht man von Nubuk. Diese Leder zeichnen sich durch einen samtartigen Griff aus, der bei vielen Kunden sehr beliebt ist.
Aber auch Spaltleder können geschliffen werden. Sie werden dann als Veloursleder bezeichnet und sind wesentlich preiswerter als "echtes" Wild- oder Nubukleder.
Schweinsleder
Kennzeichen von Schweinsleder ist die durch die Haarporen geprägte Narbenstruktur. Man unterscheidet zwischen dem Leder von Hausschweinen und dem Leder aus südamerikanischen Wildschweinen. Dieses Leder wird auch Peccary genannt. Peccary hat eine größere Zugfestigkeit und ist sehr weich und elastisch; daher wird es gerne zu Handschuhen verarbeitet.
Ziegenleder, Schafs- und Lammleder
Ziegenleder ist weich und geschmeidig. Daher eignet es sich ebenfalls sehr gut für die Herstellung von Handschuhen oder Bekleidung.
Leder aus Häuten von Schafen oder Lämmern sind qualitativ weniger hochwertig als Ziegenleder, da sie wegen der Wollgewinnung gehalten werden.
Im Allgemeinen werden diese Leder nur in Regionen zur Herstellung von Taschen eingesetzt, in denen auch entsprechend hohe Tierbestände gehalten werden. Dies ist z.B. in Marokko der Fall. So bezeichnet man mit Saffianleder ein feines, festes Ziegenleder; der Name stammt von der in Marokko gelegenen Stadt Safi.
Straußen- und Krokodilleder
Das Leder von Straußen hat eine außergewöhnliche Optik. Die Noppenstruktur macht jede Tasche zu einem Unikat. Taschen aus Straußenleder sind sehr teuer, da die Häute sehr klein sind und in der Regel nur die Rückenpartie verwendet wird, die das typische Bild zeigt.
Krokodilleder ist aufgrund seiner eigenwilligen Optik sehr beliebt. Die Verfügbarkeit ist aber begrenzt, da gemäß der Artenschutzgesetzgebung nur Häute von Tieren verarbeitet werden dürfen, die auf Farmen gezüchtet wurden. Diese Herkunft muss bei jedem Produkt durch eine Kennzeichnung nachgewiesen werden. Taschen aus Krokodilleder gelten daher als Luxusartikel. Anders als beispielweise Rinder werden Krokodile nur wegen ihrer Häute gehalten.
Um den Forderungen des Tierschutzes zu entsprechen, kann auf die Verwendung echter exotischer Leder verzichtet und ihre Optik durch Prägen von Rindleder kopiert werden. Dies gilt auch für andere Tierarten, wie z.B. Schlangenleder, dessen Bild ebenfalls oft als Vorlage für Prägungen gewählt wird. Die Prägungen sind heute so gut, dass diese Leder kaum von echtem Krokodil- oder Reptilleder zu unterscheiden sind.
Für einen Überblick über die für die Lederherstellung wichtigen Tierarten vgl. Fuchs, K. und M.,Dederichs,L.: Faszination Leder, 2.Auflage Frankfurt 2019, S. 33 ff.
Einteilung nach Art der Gerbung
Die Gerbverfahren von Rindleder lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien einteilen. So unterscheidet man z.B. zwischen der Gruben- und der Fassgerbung oder nach Art der eingesetzten Gerbstoffe zwischen der Vegetabil- und der Chromgerbung.
Mehr über das Gerben von Leder können Sie in unserem Ledertaschen Ratgeber nachlesen.
Pflanzliche gegerbte Leder
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde fast ausschließlich mit pflanzlichen Stoffen gegerbt, die aus Hölzern, Rinden oder Früchten gewonnen wurden. In dem ältesten bekannten Verfahren, der Grubengerbung, werden abwechseln Häute und Gerbmittel in Gruben gelegt, die anschließend mit Wasser gefüllt werden. Da die Gerbstoffe sehr langsam in die Häute eindringen, dauert dieser Gerbprozess mehrere Wochen.
Heute wird der Ablauf abgekürzt, indem die Häute in kurzen Abständen in Gerbbrühen mit wachsender Konzentration gehängt werden oder der Prozess in rotierenden Fässern durch die mechanische Einwirkung abgekürzt wird.
Die pflanzliche Gerbung hat den Vorteil, dass so gut wie keine umweltschädlichen Abwässer anfallen. Das Leder ist sehr fest und wird z.B. gerne für Manschetten und Sportartikel eingesetzt.
Chromleder
Durch den Einsatz von Chromsalzen lässt sich der Gerbprozess erheblich verkürzen. Das Leder ist leichter als vegetabil gegerbtes Leder und erhält durch anschließendes "Walken" einen sehr weichen Griff. Das Walken haben wir weiter oben erklärt.
Der überwiegende Teil aller Leder wird heute chromgegerbt. Häufig werden aber auch mineralische, synthetische und vegetabile Gerbstoffe miteinander kombiniert, um einem Leder bestimmte Eigenschaften zu geben.
Die Chromgerbung hat den Nachteil, dass die Gerbbrühe in aufwendigen Verfahren neutralisiert bzw. entsorgt werden muss. Mehr dazu kann man in der Fachliteratur nachlesen z.B. im Ratgeber von Günther Reich "Ökologische Aspekte bestimmter Gerbverfahren" (Herausgegeben von der "Forschungsgemeinschaft Leder" im Jahre 2009).
Die Bezeichnung Leder darf nur verwendet werden, wenn eine Pigmentierung oder Beschichtung eine Stärke von weniger als 0,15 mm hat. Wird diese Stärke überschritten, spricht man von beschichtetem Leder. Dies gilt z.B. für Lackleder.
Eine genaue Spezifikation bzw. Klassifizierung der Lederarten ist schwierig, da Leder nach wie vor auch in kleinen Betrieben hergestellt wird, die sehr unterschiedliche Gerbstoffkombinationen benutzen.
Literaturhinweise
- Beuth Verlag Technische Regel RAL 060 A2:2012-03 Abgrenzung des Begriffs Leder gegenüber anderen Materialien – RAL Vereinbarung
- Fuchs, K.und M., Derichs, L.: Faszination Leder, 2. Auflage Frankfurt 2019
- Hans Hegenauer: Fachkunde für Leder verarbeitende Berufe, 9. Auflage Essen 2012
- Reich, Günther: Ökologische Aspekte bestimmter Gerbverfahren, Herausgeber Forschungsgemeinschaft Leder 2009
Weiterführende Artikel
Gerben – So wird Leder gegerbt
Ledertaschen, waschen, reinigen und pflegen
Lederfarben und Oberflächen
Warum ist Leder das ideale Material für Taschen
Über den Qualitätsanspruch von Corf Bags Ledertaschen