Die Marke Corf-Bags wird von der Offermann Handels GmbH & Co KG produziert und vertrieben. Diese Gesellschaft ist die Nachfolgerin mehrerer von der Familie Offermann gegründeter Unternehmen. Die Familientradition reicht bis in das Jahr 1842 zurück.

1842: Jacob Offermann gründet eine Gerberei

Die Familientradition beginnt mit Jacob Offermann, der in ­einer notariellen Urkunde schon 1838 als Gerber erwähnt wird und 1842 in Bensberg eine handwerklich betriebene Gerberei gründete. Jacob Offermann beschäftigte nur wenige Mitarbeiter, mit denen er Häute verarbeitete, die bei Schlachtungen in der unmittelbaren Umgebung anfielen. Als Gerbstoff wurde überwiegend Eichenrinde eingesetzt.

1870: Industrielle Fertigung von Leder und Lederwaren

Da der ursprüngliche Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten bot, erwarb Jacob Offermann mit seinen Söhnen Friedrich und Jacob 1870 einen außerhalb des Ortskerns gelegenen Standort, der genügend Raum für die weitere Entwicklung bot.

Einführung der Chrom- und Fassgerbung

In der dritten Generation entwickelten die Söhne Friedrich Offermanns die Gerberei Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem leistungsfähigen Industriebetrieb, der Friedrich Offermann oHG und späteren Friedrich Offermann & Söhne KG. Ausschlagend für die schnelle Entwicklung war die Einführung der Chromgerbung und die Nutzung rotierender Gerbfässer anstelle der vorher üblichen Gruben. Dadurch konnte die Dauer des vorher mehrere Wochen dauernden Gerbprozesses auf wenige Tage reduziert und so der Umsatz der Firma erheblich gesteigert werden.

Friedrich Offermann mit zwei Meistern: Ausschnitte aus einem Fries von Barthel Gilles am Gebäude der Gerberei
Friedrich Offermann mit zwei Meistern: Ausschnitte aus einem Fries von Barthel Gilles am Gebäude der Gerberei

1922: Beginn der Lederwarenproduktion und des Einzelhandels

1922 begann ein weiterer Sohn – Mathias – in einer kleinen Werkstatt in Köln mit der Herstellung von Lederwaren, die er auch in einem angrenzenden Lokal verkaufte.

Der erste Katalog von 1926 zeigte schon damals eine große Kollektion von Taschen, Koffern und Kleinlederwaren.

Ein großer Vorteil war, Leder aus der eigenen Gerberei ver­arbeiten zu können. Daher konnten alle Artikel "zu konkurrenzlos" niedrigen Preisen geliefert werden.

Ausschnitt aus dem ersten Lederwarenkatalog
Ausschnitt aus dem ersten Lederwarenkatalog

Taschen und Koffer aus Leder

Auch damals wurden die Maße der Koffer schon den Transportverhältnissen angepasst. Wie heute die Abmessungen des Bordgepäcks von den Fluggesellschaften festgelegt werden, damit die Taschen oder Koffer in das "Overhead compartment" der Kabinen passen, wurden damals die Maße der Gepäck­ablagen in den Zugabteilen berücksichtigt und "Kupeekoffer" angefertigt.

Da es noch keine Reißverschlüsse in guter Qualität gab, wurden die Reisetaschen mit Verschlussbügeln – sogenannten Maulbügeln – hergestellt, die mit ihrer breiten Öffnung einen leichten Zugang zum Inhalt ermöglichten.

Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, wurde die Fertigung der Ledertaschen der Firma ­Mathias Offermann 1930 in eine neue neben der Gerberei gebaute Halle verlagert. Hier war es nun möglich, auch größere Serien von Taschen und Koffern rationell zu fertigen.

Gerberei und Lederwarenabteilung um 1930
Gerberei und Lederwarenabteilung um 1930

Die Produktion wurde als Abteilung Lederwaren der Friedrich Offermann oHG weitergeführt und die Belegschaft schnell auf über 200 Mitarbeiter vergrößert. Besonderer Wert wurde auf die Ausbildung gelegt, daher wurden ständig fünf bis sechs Lehrlinge zu Facharbeitern ausgebildet. Hubert ­Offermann, der jüngste der Brüder, übernahm die kauf­männische Leitung.

Taschengeschäfte im Einzelhandel und Vertrieb

Das Einzelhandelsgeschäft in Köln übernahm ein ­anderer Bruder – Wilhelm Offermann – der es später an einen der wichtigsten Einzelhandelsstandorte für Lederwaren in Deutschland, die Hohe Straße in Köln, verlegte.

Mathias Offermann war nicht nur ein hervorragender Sattler, sondern er verstand es auch, die Kollektion den sich rasch ändernden Bedürfnissen des Marktes anzupassen. So wurden seine ­Ledertaschen in den dreißiger Jahren in vielen führenden Einzelhandelsgeschäften und Kauf­häusern verkauft, z.B. dem KaDeWe in Berlin.

Wie schon bei ihrer Gründung war auch nach dem 2. Weltkrieg wieder der Anschluss an eine Gerberei und die damit verbundene Beschaffungsmöglichkeit von Leder ein wesentlicher Grund für die schnelle Weiterentwicklung. Schon 1948 wurde eine Kollektion von Koffern und Ledertaschen in New York ausgestellt.

Ausstellung New York 1948 von Hubert Offermann
Ausstellung New York 1948 von Hubert Offermann

Zwischen 1950 und 1970 wurde Reisegepäck ein Schwerpunkt der Kollektion. Der von Mathias Offermann entwickelte Anzugkoffer wurde zu einem Verkaufsschlager, und zeitweise wurden mehr als 40.000 Lederkoffer im Jahr hergestellt.

1960: Internationalisierung von Produktion und Vertrieb

Seit Mitte der 60er Jahre wuchs aufgrund der zunehmenden Liberalisierung des Welthandels der Konkurrenzdruck sowohl auf die Herstellung von Leder wie auch Lederwaren.

Das Ende der Gerberei

Auflagen zum Umweltschutz für Gerbereien führten in Deutschland zu erheblichen Kostensteigerungen und daher zu einem Nachteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz. Die Zahl der nach dem Zweiten Weltkrieg bestehenden über 3000 Gerbereien reduzierte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte auf weniger als 100. Auch die Gerberei Offermann wurde 1978 stillgelegt.

Die Verlagerung der Lederwarenproduktion ins Ausland

Die Lederwarenfertigung wurde 1973 zu einem großen Teil zunächst nach Brasilien und später nach Indien verlegt. In der 4. Generation gelang es Elisabeth und Hubert Friedrich Offermann, mit dem Firmennamen und dem Logo eine Marke aufzubauen, die so erfolgreich wurde, dass die Produkte nun auch nach Japan, Hongkong, Singapur und in die USA exportiert werden konnten. In Japan wie auch in Singapur und Hongkong eröffneten die Vertriebspartner mehrere Offermann-Geschäfte als Mono-Brandstores, d.h. diese Geschäfte verkauften ausschließlich Koffer, Taschen und Accessoires der Marke Offermann.

2016: Start des Ledertaschen Online Shops

2016 entschloss sich daher Hubert Friedrich Offermann mit der 1998 gegründeten Offermann Handelsgesellschaft eine neue Marke anzumelden, die nur über den eigenen Webshop, das Geschäft in Düsseldorf und den der Produktion angegliederten Manufakturshop vertrieben wird.

Das Logo von Corf Bags Ledertaschen
Das Logo von Corf Bags Ledertaschen

Eine neue Wortmarke wurde angemeldet – CORF – die die ersten Buchstaben des lateinischen Wortes für Leder – corium – und das "F" als eine Referenz an die Gründer der Firma enthält. Das Bildzeichen zeigt zwei Scherdegen, wie sie in den Anfängen der Gerberei noch zum Säubern der Häute verwendet wurden.

Schwerpunkte der Kollektion sind Businesstaschen, Damentaschen und Accessoires. Das Geschäft in Düsseldorf dient als "Markenbotschafter" und erlaubt, wie auch der Manufakturshop in Bensberg, die Ware vor Ort begutachten oder auch einen schnellen Service in Anspruch nehmen zu können.

Taschengeschäft in Düsseldorf
Taschengeschäft in Düsseldorf
Taschengeschäft in Bensberg
Taschengeschäft in Bensberg

In den letzten Jahren wird die Distribution in Deutschland bestimmt durch die Auseinandersetzung zwischen dem Fachhandel, den Kaufhäusern und dem Internethandel. Der Erfolg des Fachhandels wurde in zunehmendem Maße abhängig von einer guten Lage im Zentrum der Städte. Diese Positionen sind nur zu ständig steigenden Preisen zu mieten. Diese Entwicklung war ein Grund für unsere Entscheidung, die Corf-Kollektion nur im Internet und in unseren beiden eigenen Geschäften anzubieten. So können wir in unserer Kalkulation auf eine Berücksichtigung der Kosten des stationären Fach­handels verzichten und so unsere Businesstaschen, Aktenmappen, Handtaschen und Accessoires zu sehr günstigen Preisen anbieten.

Die Verwendung hochwertiger Leder, eine perfekte Verarbeitung und ein klassisches Design sind Kennzeichen der Taschen der CORF-Kollektion. Zielgruppen sind Geschäftsleute, die hohe ­Ansprüche an die Funktionalität und Qualität ihrer Businesstaschen stellen, und Damen, die neben einer klassisch-chicen Optik eine Tasche suchen, die sie auch in einer zweiten Saison noch gerne tragen. Geldbörsen und Kartentaschen ergänzen das Sortiment.